Einer meiner liebsten Blogs, ist der von Nikki. Auf ihrem Blog – Beaute J’adore – zaubert sie wahnsinnig schöne Dinge. Sie ändert einfache oder auf Anhieb recht langweilige Schnitte so ab, dass sie super stylish wirken. Außerdem beneide ich sie total, dass sie die Möglichkeit hat bei Mood Fabrics zu shoppen 😀 . Ich war damals in New York ja wirklich außer mir vor Freude, als ich den Laden betreten hab. Ein wahres Stoffparadies. Heute möchte ich euch anhand von einem Bilder-Tutorial zeigen, wie ihr euch euer eigenes Off-Shoulder Kleid nähen könnt.
Das Off-Shoulder Kleid habe ich schon vor längerer Zeit bei Nikki auf Instagram entdeckt und wusste sofort – “Das will ich auch haben!” 🙂 . Vor ein paar Wochen probierte ich dann im Zara ein Jeanskleidchen mit Rüschen an, was super aussah, aber leider war es mir mal wieder etwas zu kurz (zu Erinnerung – bei 1,81m ist so einiges oft zu kurz 😉 ). Sofort in der Umkleide entstand somit die Idee, dass das Off-Shoulder Kleid ein Jeanskleidchen werden soll. So ein Glück, dass Stoff & Stil und Zara in Köln nicht weißt auseinander liegen 😉 .
Stoff und Schnitt
Ich bin an diesem Tag tatsächlich auf Anhieb bei Stoff & Stil fündig geworden und habe genau die Farbe in der Denim-Abteilung gefunden, die ich wollte. Es wird schon langsam hier zum Running Gag, dass ich die meisten meiner verwendeten Stoffe nicht online finden kann… Aber leider ist es auch bei diesem mal wieder der Fall. Bei meinem nächsten Besuch, werde ich aber nochmal nach der Artikelnummer schauen – dann kann ich euch diese wenigstens geben 🙂 .
Den Schnitt für das Kleid bzw. für das Off-Shoulder Top von Nikki gibt es hier. Welche Änderungen sie an dem Oberteil vorgenommen hat beschreibt sie hier in ihrem Blogpost. Da ich jedoch auch das ein oder andere Mal ein bisschen auf dem Schlauch stand und es wirklich nervt ständig Inch in cm umzurechnen (sobald ich eine Länge umgerechnet hatte und zur nächsten bin, hatte ich die Erste schon wieder vergessen 🙂 ), habe ich das Ganz hier noch einmal mit Bildern für euch zusammengefasst. Leider auch nicht jeden Schritt wie mir gerade beim Überspielen der Bilder aufgefallen ist, aber ich denke wir bekommen das hin – und wenn ihr fragen habt, dann meldet euch einfach.
Off-Shoulder Kleid Tutorial
Ihr benötigt:
- ca. 2,5 – 3m Stoff eurer Wahl (z.B. Baumwolle)
- farblich passendes Nähgarn
- 80cm Gummiband 5mm breit
- 1m Gummiband 2cm breit
- farblich passendes Schrägband von 1,5cm Breite, ca. 1m
- Sicherheitsnadel groß und klein
- Stoffschere
- Papierschere
- Lineal
- Schneiderkreide
- Stecknadeln
- Bügeleisen
- Drucker
- Papier
- Tesafilm
Nahtzugabe
Da der Schnitt keine Nahtzugabe enthält denkt bitte daran beim Aufzeichnen auf dem Stoff 1,5cm Nahtzugaben hinzuzufügen.
Schnittanpassungen
Zunächst ladet ihr euch den Schnitt für das weiße Off-Shoulder Top hier herunter und druckt ihn aus. Wundert euch nicht über die 14 Leerseiten, diese sind so gewollt. Dann klebt ihr die Blätter direkt mit Tesafilm aneinander. Die Seiten müssen/dürfen dabei nicht überlappen, so wie ihr es wahrscheinlich von andren E-Books / Online-Schnitte gewöhnt seid. Das Schnittteil für den Gürtel könnt ihr für das Off-Shoulder Kleid ignorieren. Wie eure Schnittteile aussehen seht ihr hier.
Anpassungen Ärmel
Zuerst passen wir nun das Schnittteil für die Ärmel an. Dafür messt ihr von der unteren Kante des Ärmels 15cm ab und teilt den Ärmel an dieser Stelle. Oben habt ihr dann den 1. Ärmelteil bestehend aus den Schnittteilen 5A und 6A und der untere Ärmel besteht aus den Schnittteilen 7A und 8A.
Euren unteren Ärmel (7A und 8A) verlängert ihr nun noch um 5cm. Ich hab dies direkt beim Aufzeichnen auf dem Stoff gemacht. Die Ärmel schneidet ihr nun 2x mal zu, d.h. am Ende habt ihr insgesamt 4 Ärmelteile. Vergesst dabei nicht, die 1,5cm Nahtzugabe hinzuzufügen und zeichnet den Schnitt immer auf der linken Stoffseite auf.
Anpassungen Vorder- und Rückenteil
Das Vorder- und das Rückenteil schneidet ihr im Stoffbruch zu. Dieser ist auf dem Schnittmuster als “Front Fold” und “Back Fold” vermerkt. Außerdem verlängert die beiden Teile jeweils um 40cm. Denkt auch hier beim Zuschneiden wieder an eure Nahtzugabe von 1,5cm und markiert euch auf der linken Stoffseite, welches das Vorder- und welches das Rückenteil ist.
Nun habt ihr insgesamt
- ein Vorderteil
- ein Rückenteil
- 4 Ärmelteile
Und schon können wir mit den Ärmeln loslegen 🙂 .
Off-Shoulder Kleid nähen
Zunächst steckt ihr die Ärmel an der Kante, an der ihr sie geteilt habt rechts auf rechts aufeinander und steppt die Naht mit 1,5cm Nahzugabe.
Anschließend bügelt ihr die Nahtzugaben auseinander und versäubert diese jeweils mit einem Zick-Zack-Stick (falls ihr, wie ich, keine Overlock besitzt).
Nun nehmt ihr euer Schrägband und legt dies mit der offenen Seite mittig auf die Nahtzugabe. Ich hatte leider kein farblich passendes zu Hause, aber die Farbkombi so, finde ich eigentlich auch sehr süß 🙂 . Steckt das Ganze mit ein paar Stecknadeln fest und näht das Schrägband dann knappkantig von beiden Seiten auf der Nahtzugabe fest.
Nun schneidet ihr euch ca. 30cm von eurem 5mm breiten Gummiband ab und befestigt dies an einem Ende an der Sicherheitsnadel. Nun zieht ihr das Gummiband mit Hilfe der Sicherheitsnadel durch das Schrägband. Kontrolliert dann den Sitz an eurem Oberarm, in dem ihr kurz in den Ärmel schlüpft und und näht dann dementsprechend die Gummibandenden aufeinander, so dass sie fest sind und halten.
Euer Ärmel müsste dann in etwa folgendermaßen aussehen:
Nun schließen wir die Seitennaht der Ärmel. Dafür legt ihr die äußeren Kanten nun jeweils rechts auf rechts aufeinander und steppt die Teile mit 1,5cm Nahtzugabe aufeinander. Achtet darauf, wenn ihr über den Gummizug näht, dass dieser glatt ist und nicht gerafft. Anschließend versäubert ihr die Nahtzugabe zusammengefasst mit einem Zick-Zack-Stich.
Nun machen wir uns das Kleid. Nikki hat bei ihrem Kleid jeweils am Vorder- und am Rückenteil eine Kellerfalte mit einer Breite von 15cm eingenäht. Da das Kleid schon sehr luftig geschnitten ist, braucht ihr für die Falte keinen Extra-Stoff hinzufügen. Für die Falte markiert ihr euch nun zunächst, z.B. mit einem kleinen Einschnitt, jeweils die Mitte von eurem Vorder- und eurem Rückenteil.
Von der Mitte zeichnet ihr euch nun jeweils in beide Richtungen nach 7,5cm einen kleinen Strich auf der Nahtzugabe ein. Normalerweise wir die Falte nun wieder bis in die Mitte zurückgelegt. Beim genaueren betrachten von Nikki’s Bildern ist mir jedoch aufgefallen, dass die Falte keine Tiefe von 7,5cm hat. Dementsprechend habe ich meine Faltentiefe auch auf 4cm reduziert.
Nachdem ihr nun nach jeweils 7,5cm von der Mitte aus eine Markierung gesetzt habt. Messt ihr nun jeweils von der 7,5cm Markierung 4 cm nach links und rechts ab und markiert euch dies ebenfalls. Wir legen nun die Falte zunächst auf der linken Seite von der Stoffmitte aus. Der Stoff liegt mit der rechten Stoffseite oben. Legt nun die äußerste Markierung (4cm von links bei der 7,5cm Markierung) auf die innere 4cm Markierung – die linken Stoffseiten liegen dabei aufeinander. Dabei ergibt sich die Falte genau bei eurer 7,5cm Markierung. Diese Falte steckt ihr nun auf der rechten Stoffseite fest. Das Ganze wieder holt ihr dann auch noch auf der rechten Seite von der Mitte aus gesehen.
Diesen Teil habe ich leider vergessen zu fotografieren. Ich hoffe ihr konntet es dennoch nachvollziehen. Wie man Falten legt beschreibe ich sonst auch noch hier in meinem Tutorial zu einem Faltenrock. Steckt die Falten dann ruhig ein paar Zentimeter tief in das Kleid hinein fest. Damit erleichtert ihr euch später die Arbeit beim Umbügeln des Tunnels für den Gummizug.
Im nächsten Schritt schließen wir nun die Seitennähte. Dafür legt ihr das Vorder- und Rückenteil rechts auf rechts aufeinander und steppt die beiden Seiten mit 1,5cm Nahtzugabe aufeinander.
Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob das Kleid euch passt – heftet die Seitennähte zuvor mit einer paar lockeren Handstichen aufeinander und probiert das Kleid. Durch den Gummizug der später noch eingeführt wird, sitzt es oben natürlich eng. Ich habe meines noch um ca. 1,5cm verschmälert – heißt ich habe bei den Seitennähten anstatt 1,5cm Nahtzugabe eine 3cm breite Nahtzugabe verwendet. Alternativ könnt ihr natürlich auch einfach die Faltentiefe vergrößern. Bügelt anschließend die Naht und versäubert die Nahtzugaben zusammengefasst mit einem Zick-Zack-Stich und bügelt sie dann in das Rückenteil.
Nun setzen wir die Ärmel ein. Bei den Ärmel ist es wichtig, dass die Seitennaht der Ärmel auf die Seitennaht des Kleides trifft. Steckt also dort die Ärmel zuerst fest. Auch hier liegen die Stoffseiten wieder rechts auf rechts aufeinander.
Steckt dann auch die Rundungen aufeinander und näht den Ärmel an das Kleid mit 1,5cm Nahtzugabe fest.
Nun bereiten wir den Tunnel für unser Gummiband vor. Dafür bügelt ihr nun die oberen Kanten des Vorder- und des Rückenteils sowie die oberen Kanten der Ärmel zunächst um 1cm nach innen um. Anschließend wiederholt ihr das Ganze noch einmal mit einer Breite von 3cm (die 1cm nicht eingeschlossen). Schlagt die 1cm nun nach innen und näht von der linken Stoffseite aus den Tunnelzug. Lasst dabei ein Stück von ca. 3cm offen, durch das ihr anschließend euren Gummizug noch ziehen könnt. Wie bereits bei den Ärmeln nehmt ihr nun eine etwas größere Sicherheitsnadel, befestigt euer Gummiband an dieser und zieht es durch den Tunnel. Testet anschließend eure optimale Weite und näht dann die Gummiende aufeinander. Im Anschluss daran schließt ihr noch die Öffnung mit einer paar Stichen.
Nun fehlen nur noch die Ärmel- und der Kleidsaum. Dafür bügelt ihr die 1,5cm Nahzugabe nach innen. Anschließend legt ihr die offenen Kanten auf die Bügellinie der Nahtzugabe und klappt diese so nach innen. Das Ganze steppt ihr dann knappkantig ab.
Und fertig ist euer Off-Shoulder Kleid 🙂 . Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Tutorial etwas helfen, auch wenn ich leider vergessen habe einige Schritte zu fotografieren. Falls ihr Fragen beim Nähen habt, dann sagt mir einfach Bescheid – ich helfe euch gerne 🙂 .
Liebste Grüße
Eure Anja
Hallo, das sieht interessant aus und ist gut beschrieben. .wollte schon lange wissen wie sowas genäht wird, ist ja gerade sehr aktuell.
LG schurrmurr
Hey, danke dir! Viel Spaß beim Nachnähen 🙂 LG Anja