Nach dem Off-Shoulder Kleid ist vor der Off-Shoulder Bluse – oder so ähnlich 🙂 . Ja, ich war gerade im Flow nach meinem letzten Kleid und hatte noch genügend Stoff und Gummiband da. Deswegen möchte ich heute zeigen, wie ihr euch einfach eine Off-Shoulder Bluse nähen könnt.
Schnitt & Stoff
Der Schnitt für meine Off-Shoulder Bluse stammt aus der Februar 2017 Ausgabe der Burdastyle. Online könnt ihr den Schnitt auch hier finden.
Meinen Stoff habe ich mal wieder bei Stoff & Stil in Köln gefunden. Auch wenn ich an sich nicht so der Polyester-Fan bin und lieber Baumwolle oder Viscose verarbeite, lässt sich das Baumwoll- (35%) und Polyester (65%) – Gemisch doch extrem gut verarbeiten und ist natürlich nicht so bügelintensiv. Was auch mal von Vorteil sein darf 🙂 . Und da es langsam leider wirklich zum Running Gag wird, hab ich auch diesen Stoff online nicht ausfindig machen könne – aber immerhin hab ich die Artikelnummer für euch: 620470 – vielleicht hilft das der ein oder anderen doch weiter 🙂 .
Das Nähen
Genäht ist das Teilchen wirklich schnell. Da diesmal auch die Nähanleitung in der Burda wirklich verständlich ist, möchte ich nur auf ein paar einzelne Stellen genauer eingehen. Genäht habe ich übrigens die Größe 36. Am Anfang habe ich bei Burda oftmals die 38 gewählt, auch aufgrund der Maßtabelle, aber da die Schnitte noch so viel Bequemlichkeitszugabe enthalten, fahre ich mittlerweile mit der Größe 36 ganz gut.
Off-Shoulder Bluse nähen
Neben eurem Stoff benötigt ihr außerdem noch knapp 2m (je nach Größe) 3mm breites Gummiband. Ob nun 3mm oder 4mm ist eigentlich relativ egal. In eurem Besatzstreifen habt ihr nämlich ca. 5mm Platz für das Gummiband. Und der Besatzstreifen lässt mich auch schon zu dem ersten Punkt kommen.
Wie ihr anhand meines Bildes und auch anhand der Nähanleitungen erkennen werdet, wird das zweifache Gummiband durch den Besatzstreifen gezogen. Einmal oben und einmal unten. Der Besatzstreifen wird dabei durch eine Mittelnaht unterteilt. Optisch finde ich das Ganze nicht optimal gelöst und das 1cm breite Umbügeln der beiden Längskanten des Streifen kostet mich auch immer einiges an Geduld 🙂 . Deshalb könnte man hier auch einfach ein ca. 2cm breites Schrägband verwenden. Somit spart ihr euch das Umbügeln der Längskanten und ich finde, dass ein Satinschrägband optisch auch innen noch etwas mehr hermacht. Das Prinzip ist dann ähnlich wie bei den gerafften Ärmeln meines Off-Shoulder Kleides (Tutorial bekommt ihr hier).
Der zweite Punkt bei der Bluse ist das Versäubern der oberen Kante mit einem dichtem Zick-Zack-Stich. Dafür bügelt ihr laut Nähanleitung die Nahtzugabe nach innen um und versäubert dann die Kante, wie eben schon beschrieben, mit einem Zick-Zack-Stich. Anschließend schneidet ihr innen die überstehende Nahtzugabe bis dicht an die Stiche ab. Dies habe ich bei meiner Off-Shoulder Bluse bislang noch nicht gemacht, wie ihr vielleicht auf dem Bild erkennen könnt. Auch diese Lösung finde ich nicht wirklich optimal bzw. schön (auch wenn es nähtechnisch richtig sein mag).
Alternativ hatte ich mir im Nachhinein überlegt, dass ich die Nahtzugabe wieder um die 1.5cm Umbügeln würde, aber dann jedoch die Enden nach innen einschlagen würde, so dass man eine Nahtzugabe nach innen von 0,75cm übrig bleibt und die Kanten sauber sind. Ich hoffe, ihr könnt einigermaßen verstehen, was ich meine 🙂 .
Der letzte kleine Kritikpunkt, v.a. bei meinem verwendeten Stoff, der etwas mehr Stand hat, ist die Weite der Ärmel. Diese sind wirklich sehr großzügig geschnitten – stört mich persönlich jetzt nicht sonderlich. Aber falls es jemand störend finden sollte, würde ich hier von vornherein empfehlen die Ärmel um ca. 2cm zu verschmälern. Denkt dabei auch daran, dass ihr dann auch entsprechend die Breite der unteren Ärmelrüsche um diese 2cm anpassen müsst.
Ansonsten bin ich mit der Bluse aber total happy und freue mich schon wieder auf die nächsten sonnigen Tage, um sie ausführen zu können 🙂 . Ich hoffe, ich konnte euch nun auch etwas ermutigen noch eine Off-Shoulder Bluse zu nähen 🙂 .
Falls etwas unklar ist oder ihr Fragen habt, dann gebt mir gerne Bescheid und ich versuche euch zu helfen 🙂 .
Liebste Grüße
Eure Anja
Bluse: Selbstgenäht / Short: Levis / Schuhe: Colors of California / Sonnenbrille: No name
Hallo Anja. Du nähst ja sehr viel mit Burda Style. Schreibst aber selbst auch, dass ja manche Anleitungen kompliziert zu lesen bzw. kompliziert geschrieben sind. Ich habe im Februar mit dem Nähen angefangen und musste mich durch die Sprache ganz schön durch fuchsen. Was hält dich denn trotzdem an der Burda Style und gibt es noch andere Zeitschriften oder Internetseiten, die du gerne nutzt? LG Kerstin
Hey Kerstin! Ich muss sagen als “Zeitschrift” hab ich bislang nur aus der Burda genäht. Zur Zeit schau ich aber auch immer mehr nach eBooks. Warum ich dennoch bei Burda hänge – ich weiß, dass mir zB eine Größe 36 passt und ich lediglich die Ärmel vielleicht um 2cm verlängern muss oder die Taille – heißt ich kenne die Passform mittlerweile sowie die anpassungen, die ich vornehmen muss. Und mittlerweile hab ich mich auch an die Nähanleitung mehr oder weniger gewöhnt und merke, dass ich jetzt manchmal auch bei einfachen eBooks auf dem Schlauch stehe, da jeder eben doch seine eigene persönliche “Näh-sprache” verwendet. Mit der Zeit und der Übung kommt man immer mehr dazu, seinen Instinkt zu vertrauen und hält sich nicht immer an die Nähanleitung oder es stört einen nicht, wenn man etwas nicht versteht. Am besten kommt das, wenn man möglichst viele unterschiedliche Dine näht – schließlich lernt man nie aus :). Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen. LG Anja
Die Bluse sieht toll aus und bei dem Schnitt würde ich auch was nehmen. Was nicht so bügelintensiv ist. Danke für die gute Beschreibung.
LG schurrmurr
Hey “Schnurrmurr” 🙂 – Dankeschön!! Falls du ihn auch nähst, geb auf jeden Fall Bescheid 🙂 LG Anja
…soo süß und bezaubernd – steht dir super gut !
LOVE
Gabi
Danke liebe Gabi!!! LG Anja