Wer kennt es nicht – man sieht einen Schnitt, hat auch noch den passenden Stoff zu Hause und möchte am liebsten sofort loslegen. Wenn es sich aber nicht gerade um ein E-Book handelt, sondern um einen Schnitt aus einer Zeitschrift mit einem riiiiiesen Schnittbogen heißt es erst einmal SCHNITTMUSTER KOPIEREN, bevor man richtig loslegen kann.
Ich persönlich hasse das ja wirklich total. Aber so wirklich wirklich 😀 . Viele Projekte zögern sich von der Idee bis zur letztendlichen Umsetzung bei mir v.a. genau deswegen. Ich hab einfach keine Lust, das Schnittmuster zu kopieren 😀 . Deswegen dachte ich mir, dass es an der Zeit wäre, dies mit euch in einem kleinen Beitrag zu teilen. Außerdem habe ich mich mal schlau gemacht, welches “Zubehör” andere dafür so verwenden und habe meine Erkenntnisse einmal für euch zusammengefasst 🙂 .
Bevor ich einen Schnitt von einem Schnittbogen kopiere habe ich mir nun angewöhnt, dass ich meine Größe und die Schnittteile mit einem dicken Stabilo-Stift nachzeichne. Das erspart mir später beim abpausen das Kontrollieren, ob ich noch auf der richtigen Linie bin und v.a. vergesse ich so auch keine Markierungen wie z.B. Reißverschluss oder Ärmelzeichen 🙂 . Wenn man natürlich von einem Schnittbogen fast alle Schnitt-Teile benötigt, da man alles nähen möchte, kann diese Technik natürlich auch wieder verwirren – aber das ist mir bislang noch nie passiert 🙂 .
Als ich mit dem Nähen begonnen habe, habe ich zum Schnittmuster kopieren ausschließlich das Burda Kopier Papier verwendet. Später kam dann auch noch die Kopierfolie in mein Sortiment hinzu, sowie Backpapier (ich denke einer der Klassiker) und für selbsterstellte Taschen- oder Kissen-Schnitte das gute, alte Zeitungspapier.
Burda Kopierpapier
Vorteile
- gut auf dem Stoff sichtbar
- Schnittmuster können mit allen Infos wunderbar mit Bleistift beschrieben werden
- Lässt sich einfach zusammenfalten
- gut zu verstauen
Nachteile
- reißt schnell
- nicht komplett durchsichtig und erfordert v.a. bei großen Schnittmusterbögen einiges an Konzentration beim Abpausen
(Burda) Kopierfolie
Vorteile
- Reißfest und stabiler als Kopierpapier
- klar und perfekt durchsichtig – es werden keine Abnäher oder Knipse übersehen, auch bei überladenen Schnittmusterbögen
Nachteil
- auf hellen oder weißen Stoffen setzt es sich so gut wie gar nicht vom Stoff ab und die Kanten sind schwer zu erkennen (v.a. wenn man die Nahtzugabe noch anzeichnen möchte)
- wenn man nicht den richtigen Stift benutzt, kann es eine extrem schmierige Angelegenheit werden (unbedingt also wasserfesten Folienstift verwenden)
Backpapier braun
Vorteil
- stabiler als z.B. Burda Kopierpapier
- meist im Haushalt vorhanden (kostengünstig)
Nachteil
- nicht sehr durchsichtig
- Größe meist nur sehr beschränkt, eher für kleinere Schnitteile geeignet
- falls Schnittteile aneinander geklebt werden müssen, muss ein stärkeres Klebeband verwendet werden, da ein normaler Tesa nicht haftet
Backpapier weiß / transparent
Vorteile
- ebenfalls stabiler als normales Kopierpapier
- gut transparent
- hebt sich gut vom Stoff ab
- meist im Haushalt vorhanden (kostengünstig)
Nachteile
- Größe meist nur sehr beschränkt
- Stärkeres Klebeband benötigt, falls Schnittteile zusammengeklebt werden müssen
Das waren nun die “Kopierhelfer” mit denen ich selbst schon Erfahrung gesammelt hab. Letztendlich muss ich sagen, dass ich derzeit aber wieder beim normalen Burda Kopierpapier hängen geblieben bin. Den Rest meiner Folie brauche ich zwar auch noch auf, jedoch ist es wirklich sehr schwierig bei hellen Stoffen die Kanten zu erkennen und man muss aufpassen, dass man ja keine Markierung bei der Übertragung auf den Stoff vergisst (v.a. bei stark gemusterten Stoffen).
Vielen benutzen auch die Malerfolie aus dem Baumarkt. Klarer Vorteil dieser gegenüber z.B. der Burda Kopierfolie ist natürlich der Preis und sie sind auch noch etwas stabiler. Wie schon bereits erwähnt, verwende ich für selbsterstellte Schnittmuster bei Accessoires oftmals Zeitungspapier. Dort braucht man oft keine Markierungen etc. einzeichnen, es hat eine gute Größe und man hat es eigentlich immer zu Hause. Bei meiner Suche nach geeigneten “Kopierhelfern” bin ich dann in einem Forum auch noch auf Stickvlies aufmerksam geworden. Dieses gibt es wohl teilweise auch extra zum Kopieren von Schnittmustern. Der Vorteil hierbei ist, dass man auch direkt ein Probeteil hat, welches man zum abstecken und anpassen verwenden kann. Insgesamt ist es aber wohl eher eine etwas teurere Angelegenheit und für den normalen Hobbynäher wohl nicht sooo interessant 🙂 .
Jetzt würde mich natürlich interessieren. Mit was paust ihr eure Schnittmuster ab und mit welchen dieser Materialen kommt ihr am besten zurecht?
Liebste Grüße
Eure Anja
P.S.: Da ich es blöd fand euch Bilder von den Materialien zu zeigen, gebe ich euch lieber einen kleinen Einblick in meine Nähecke 🙂 .
Hallo liebe Anja,
ich kann dich total verstehen, ich hasse es auch Schnitte zu kopieren! Es raubt so viel Zeit ?! Ich nehme Packpapier und lege es unter den Schnitt und fahre dann mit einem Kopierrädchen auf den Linien entlang. Das hat mehrere Vorteile: man bekommt es super günstig, es ist schön breit und robust, man erkennt es auf jedem Stoff und man kann jeden Stift benutzen. Allerdings muss man schauen, dass es richtig unter dem Schnittteil liegt, am besten feststecken, und man sollte Karton oder so darunterlegen, damit das Kopierrädchen nicht den Tisch ruiniert ?
Liebe Grüße
Lena
Hey liebe Lena!! Haha ja aber was muss, das muss eben ?? Der Tipp ist auch mega gut!! Muss ich auch mal ausprobieren ? Ich hoffe du hast deinen Tisch noch nicht ruiniert? ?? Liebe Grüße Anja
Hallo liebe Anja,
ich kann dich total verstehen, ich hasse es auch Schnitte zu kopieren! Ich nehme Packpapier und lege es unter den Schnitt und fahre dann mit einem Kopierrädchen auf den Linien entlang. Das hat mehrere Vorteile: man bekommt es super günstig, es ist schön breit und robust, man erkennt es auf jedem Stoff und man kann jeden Stift benutzen. Allerdings muss man schauen, dass es richtig unter dem Schnittteil liegt, am besten feststecken, und man sollte Karton oder so darunterlegen, damit das Kopierrädchen nicht den Tisch ruiniert ?
Liebe Grüße
Lena
Hallo,
ich benutze auch Malerfolie , die etwas dickere aus dem Baumarkt. Für mich hat sie nur Vorteile .
Sie ist strapazierfähig , man kann den Schnitt nach Belieben falten und beschriften und sie ist günstig.
Den aufgemalten Fadenlauf kann man super mit dem darunter liegenden Stoff kontrollieren , wenn man verschiedenfarbige (immer wasserfeste ! ) Stifte zum Beschriften benutzt , kann man z.B. mehrere Größen aufzeichnen usw.
Da Burdaschnitte keine Nahtzugaben haben , schneide ich den auf der Folie nachgezeichnet en Schnitt ca. 1/2 cm neben der Linie aus . So ist die Linie immer gut auf dem Stoff sichtbar , und du kannst dann deine Nahtzugabe nach Wunsch auf den Stoff übertragen.
Du schreibst übrigens einen tollen Blog , ich bin ein Fan von dir !
Liebe Grüße , Christel
Hallo Christel! Endlich komme ich dazu dir zu antworten 🙂 . Dein Tipp ist klasse, das Ganze einfach mit etwas Rand auszuschneiden. Daran hab ich noch gar nicht gedacht ?? und danke danke dir für deinen lieben Kommentar und dass du schon so lange meinen Blog verfolgst. Das freut mich wirklich wahnsinnig ? LG Anja
Hallo, vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Ich verwende Plotterpapier von der großen Rolle und das Kopierrad. Aber ich werde die Schnittteile in Zukunft auch erst farbig vorzeichnen. Heute bin ich nämlich fast verzweifelt beim Suchen “meiner” Schnittteile. Super Tipp, vielen Dank ?
Liebe Grüsse Jana
Hey Jana! Danke für deinen Kommentar und Tipp! Ich werd mir jetzt auch mal die Sachen von der Rolle holen ? LG Anja